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21. Mai 2021
Die 5 goldenen Regeln für ein erfolgreiches Gerichtsdolmetschen
Ein Sprach-Diplom ist eine tolle Sache, doch meist reicht dies nicht aus, um dem anspruchsvollen, meist konsekutiven Gerichtsdolmetschen gerecht zu werden. Wir haben die 5 TOP TIPPS von Dolmetscherkollegen für Dolmetscherkollegen.
Ein Sprach-Diplom ist eine tolle Sache, doch meist reicht dies nicht aus, um dem anspruchsvollen, meist konsekutiven Gerichtsdolmetschen, d.h. alles wird zweimal gesagt, gerecht zu werden. Bei Gericht geht es oftmals um interkulturelle Kompetenz, um zugelassene oder nicht zugelassene Beweise, um Schicksale und vieles mehr.
Es bedarf also qualifizierter Dolmetscher, die entweder über eine Agentur, wie wir es sind, gebucht oder direkt kontaktiert werden können. Worin besteht der Unterschied?
Nun, als Vermittlungsbüro stimmen wir Ihre Qualifikationen als Gerichtsdolmetscher mit den Anforderungen des Auftraggebers ab und vermitteln Sie zur Ihrem passenden Kunden. Wir kümmern uns um den Auftragseingang, um die Hintergrundinformationen zur Verhandlung, um Kundenbriefings, Kontakte und selbstverständlich erledigen wir die aufwendigen Auftragsabwicklungen und Abrechnungen.
Und hier kommen sie auch schon die Tipps unserer erfahrenen ARIANA-Gerichtsdolmetscher.
Tipp 1: Kunden/Sachverhalt – Briefing und Kennenlernen
Ein Briefing, gesammelte Informationen zum Kunden, zur Verhandlung, zu den Klienten, zu Hintergründen, zu Dokumenten und zur Sachlage verhelfen Ihnen zur mehr Einblick in die Verhandlung. Ihre Informiertheit schafft eine gute Grundlage für Ihr qualitativ hochwertiges Dolmetschen.
Tipp 2: Dezent im Hintergrund bleiben
Achten Sie darauf, dass die Kommunikation stets zwischen den Personen der Verhandlung stattfindet und nicht sie aktiver Teil dieses Gesprächs werden. Halten Sie sich stets dezent im Hintergrund und achten Sie darauf, dass der Dialog, die Ansprachen im Dialog nicht an sie im fortlaufenden Gespräch gerichtet werden. Der Augenkontakt sollte also stets zwischen den Personen der Verhandlung aufrecht gehalten werden.
Tipp 3: How to do
Übersetzen Sie so weit möglich Wort für Wort und in kurzen Sätzen. Finden Sie einfache und passende Worte. Fügen sie nichts hinzu und lassen sie nichts weg. Falls Erklärungsbedarf besteht, bitten sie um das Ergänzen und Protokollieren einer Anmerkung des Dolmetschers. Sprechen Sie leiser und nicht zu schnell. Ermöglichen und Schätzen Sie Nachfragen und informieren Sie vorab den Kunden über die Möglichkeit des Nachfragens.
Tipp 4: Kontinuierliche Qualität durch Pause
Gerichtsverhandlungen oder Anhörungen sind oft längere Termine und das Dolmetschen ist eine anspruchsvolle, psychisch und physisch anstrengende Tätigkeit. Um fortlaufend genau zu übersetzen und der Müdigkeit keine Chance zu geben, raten wir zu Pausen. Informieren Sie ruhig vorab den Kunden, erbitten Sie entsprechend der angedachten Gesamtdauer Pausen.
Sollte schon vorab klar sein, dass es sich um einen sehr langen Termin handeln wird, dann empfiehlt sich der Einsatz eines zweiten Dolmetschers, der sie unterstütz bzw. ablöst, während Sie pausieren. Sprechen Sie ruhig diese Empfehlung und Vorteile für den Kunden vorab an – jeder Euro mehr für einen Dolmetscherkollegen lohnt sich hier, um die kontinuierliche Übersetzungsqualität sicherzustellen.
Tipp 5: In der Ruhe liegt die Kraft
Eile und Hetzen bringen Fehler oder fehlende Übersetzungen.
Vermeiden Sie, nur um Zeit zu sparen, Stress, Eile und ein Hetzen durch die Verhandlung. Sie könnten dadurch ungewollte Kürzungen von Sachverhalten oder falsche Übersetzungen übermitteln. Verzögerungen oder Pausen im Gespräch bzw. der Übersetzung sind sinnvolle Gesprächselemente. Diese dienen dazu, Sachverhalte zu verdeutlichen, zu betonen, zu prüfen und schlussendlich darüber nachzudenken.